In den letzten Jahrzehnten hat sich die Behandlung von Potenzproblemen erheblich verbessert. Heute kann man Potenzprobleme mit großem Erfolg behandeln. Eine schrittweise Therapie, beginnend mit den geringstmöglichen Eingriffen, ist empfehlenswert.
Um die beste Behandlungsstrategie zu finden, ist eine umfassende ärztliche Diagnostik entscheidend. Mit neuen Ansätzen wie der Stoßwellentherapie und der Stammzellbehandlung ergeben sich vielversprechende Chancen auf eine dauerhafte Heilung, anstatt nur die Symptome zu behandeln.
- Medikamentöse Therapie (Schnellste Lösung)
PDE-5-Hemmer – Die Norm
PDE-5-Hemmer sind heutzutage die erste Wahl der Standardtherapie bei erektiler Dysfunktion, mit Erfolgsraten von 70-80%
Die wichtigsten Wirkstoffe im Vergleich:
Wirkstoff | Handelsname | Wirkungseintritt | Wirkdauer | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
Sildenafil | Viagra® | 30-60 Minuten | 4-5 Stunden | Der erste zugelassene PDE-5-Hemmer |
Tadalafil | Cialis® | 30-60 Minuten | bis zu 36 Stunden | Wochenendpille – maximale Wirkdauer |
Vardenafil | Levitra® | 30-60 Minuten | 4-5 Stunden | Besonders wirksam bei Diabetes |
Avanafil | Spedra® | 15-30 Minuten | 6-17 Stunden | Schnellster Wirkungseintritt |
Zusätzliche medikamentöse Optionen
Ersatztherapie mit Testosteron:
Bei einem festgestellten Testosteronmangel
Erhältlich als Injektionen, Gel, Pflaster oder Tabletten
Kann die Potenzprobleme nur in Ausnahmefällen komplett lösen
Yohimbin:
Natürlicher Inhaltsstoff aus der Rinde eines Baumes aus Westafrika
Bei milden psychischen oder organischen Störungen bevorzugt
Geringere Nebenwirkungen im Vergleich zu synthetischen Alternativen
Lokale Injektionstherapie (SKAT) Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie
Diese Methode sieht vor, dass der Patient selbst ein Arzneimittel direkt in den Penisschwellkörper injiziert
Wirkstoffe:
- Prostaglandin E1 (Alprostadil)
- Papaverin
Vorteile:
- Zuverlässige Wirkung auch wenn Tabletten nicht helfen
- Unabhängig von sexueller Erregung
Nachteile:
- Invasive Anwendung
- Mögliche Nebenwirkungen: Schmerzen, Blutergüsse, Infektionen
- Risiko einer Dauererektion (Priapismus)
Innovative neue Behandlungsmethoden
Stoßwellentherapie (ESWT)
Eine der vielversprechendsten neuen Behandlungen:
Funktionsweise:
- Schallwellen regen das Wachstum neuer Blutgefäße im Penis an
- Verbessert die natürliche Durchblutung
- Nicht-invasive Behandlung
Vorteile:
- Kann dauerhaft heilen statt nur symptomatisch behandeln
- Keine Medikamente erforderlich
- Ergebnisse halten bis zu 2 Jahre an
Behandlung:
- Mehrere Sitzungen erforderlich (meist 6-12)
- Kosten: 1.000-2.000 Euro insgesamt
- Noch nicht von allen Krankenkassen übernommen
Stammzelltherapie
Aktuelle Fortschritte in der Potenzbehandlung:
Knochenzellen Stammzellen aus Knochenmark oder Fettgewebe Werden in die Penisschwellkörper eingebracht mit dem Ziel: Regeneration von beschädigtem Gewebe
Psychotherapeutische Therapie medizinische Unterstützung
Vor allem entscheidend bei:
Psychisch bedingte Erektionsstörungen Begleittherapie bei organischen Ursachen Partnerschaftsproblemen
Ansätze:
Paartherapie (Partner sollte mit einbezogen werden)
Therapie zur Stressreduktion Verhaltenstherapie Achtsamkeitstraining
Ergänzende und natürliche Verfahren Änderungen des Lebensstils
Basismaßnahmen:
• Sport und Bewegung: Sie fördern die Durchblutung
• Gesunde Ernährung: Vor allem durchblutungsfördernde Nahrungsmittel
• Rauchstopp: Einer der entscheidenden Faktoren
• Alkoholreduktion: Übermäßiger Konsum schadet der Potenz
• Gewichtsreduktion: Übergewicht beeinträchtigt die Gefäßfunktion
Training des Beckenbodens
Gezielte Übungen zur Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur:
• Kann die natürliche Erektionsfähigkeit steigern
• Ergänzt andere Therapien
• Keine Nebenwirkungen
Nahrungsmittel zur Verbesserung der Durchblutung
• Ingwer und Knoblauch: Natürliche Hilfe für die Durchblutung
• Beeren: Vollgepackt mit Antioxidantien
• Grüner Tee: Schützt die Gefäße
• Wassermelone: Enthält Citrullin, das Vorstadium von Arginin
Behandlungsansätze je nach Schweregrad Leichte Erektionsstörungen
• Änderungen des Lebensstils
• Psychotherapie falls nötig
• PDE-5-Hemmer falls nötig
Erektionsstörungen mittlerer Schweregrad
• PDE-5-Hemmer als Langzeittherapie
• Stoßwellentherapie
• Vakuumpumpe als Option
Schwere Erektionsprobleme
• SKAT-Therapie
• Kombinationstherapien
• Schwellkörperimplantate als ultima ratio
Fortschritte und Ausblick Medikamente mit neuem Ansatz
• Eroxon®: Topisches Gel ohne Rezept
• Invicorp®: Injektionen mit anderen Wirkstoffen
• Sildenafil ODF: Tabletten mit schneller Löslichkeit