Kontraindikationen bei Potenzmittel

Die Einnahme von Potenzmitteln wie Sildenafil (Cobra, Kamagra, Viagra), Tadalafil (Cialis), Vardenafil (Levitra) oder Avanafil (Spedra) ist nicht erlaubt, wenn Herz-Kreislauf-Erkrankungen, niedriger Blutdruck, ernsthafte Leber- oder Nierenschäden, Augenkrankheiten wie Retinitis pigmentosa oder eine Nitrateinnahme vorliegen. Auch bei Allergien gegen Wirkstoffe oder Hilfsstoffe, instabiler Angina pectoris und kürzlich erlittenem Herzinfarkt ist besondere Vorsicht geboten.


⚠️ Absolute Kontraindikationen

Diese dürfen unter keinen Umständen kombiniert werden

1. Gleichzeitige Einnahme von Nitraten oder NO-Donatoren

  • Beispiele: Nitroglycerin, Isosorbidmononitrat/-dinitrat, Amylnitrit (Poppers)
  • Grund: Lebensgefährlicher Blutdruckabfall durch doppelte Gefäßerweiterung 💀 Folge: Schock, Bewusstlosigkeit, Herzinfarkt

2. Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • z. B.: kürzlich erlittenem Herzinfarkt oder Schlaganfall (innerhalb der letzten 6 Monate)
  • Grund: Belastung durch Sexualverkehr kann Kreislauf überlasten
  • Schwerer Herzinsuffizienz (NYHA III–IV)
  • Instabiler Angina pectoris

3. Schwerer Blutdruckabfall oder instabiler Blutdruck

  • Blutdruck < 90/50 mmHg → zu niedrig
  • Schwer einstellbare Hypertonie → Risiko für Schwankungen

4. Schwere Leber- oder Nierenerkrankung

  • Grund: Wirkstoffabbau ist eingeschränkt → Wirkstoffspiegel steigt gefährlich an
  • Folge: Verstärkte Nebenwirkungen (z. B. Kopfschmerzen, Sehstörungen, Kreislaufprobleme)

5. Bestimmte Augenerkrankungen

  • z. B.: Retinitis pigmentosa oder vorausgegangener Sehverlust durch NAION
  • Grund: PDE-5-Hemmer können die Durchblutung des Sehnervs beeinflussen

6. Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff oder Hilfsstoffe

  • Kein Einsatz möglich

⚠️ Relative Kontraindikationen / Vorsicht geboten

Dürfen nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden

  • Gleichzeitige Einnahme von Alphablockern (z. B. Doxazosin, Tamsulosin)
    → Gefahr eines starken Blutdruckabfalls
  • Anatomische Deformationen des Penis (z. B. Peyronie-Krankheit)
    → Risiko für Priapismus (schmerzhafte Dauererektion)
  • Erhöhte Blutungsneigung oder Magengeschwüre
    → PDE-5-Hemmer können leicht blutverdünnend wirken
  • Schwere Depressionen oder instabile psychische Erkrankungen
    → Vorsicht bei gleichzeitiger Einnahme von Psychopharmaka